Freitag, 28. Oktober 2022

Rückschau - Barockes Leben auf der Barmstedter Schlossinsel

Daumendrücken hat geholfen, wir hatten wunderbares Wetter auf der Schlossinsel in Barmstedt. Es kamen zahlreiche Besucher, die sich intensiv mit den Darstellern unterhalten haben. Unser Fazit: Insgesamt eine tolle Veranstaltung und ein großartiges Wochenende. Übrigens fand auch unsere Lesung eine ganze Reihe interessierter Zuhörer und Zuhörerinnen.

Und: Wir werden im nächsten Jahr am 2. und 3. September wieder zum "Barocken Leben auf der Schlossinsel" einladen 

und freuen uns schon darauf! Während in diesem Jahr die Ausstellung über den Grafenmord mit dem Wochenende des Barocken Lebens zuende ging, wird im nächsten Jahr eine Ausstellung über historische Wandfliesen im Museum der Grafschaft Rantzau auf der Schlossinsel zu sehen sein (vom 4.2.-24.9.). Wir wollen dazu jemand einladen, der zeigt, wie man diese Fliesen hergestellt hat. Und vielleicht gibt es dann auch eine Lesung zu den vielen biblischen Geschichten, die auf den Fliesen dargestellt sind.

Hier kommen noch ein paar Bilder von diesem Jahr:

Historische Feuerwaffen bei der barocken Jagd (http://barockjagd.de/)

Der Fischer mit seiner Seilerbahn (https://www.historischerfischer.de/)

Die Brauerei

Klöppeln und Lederarbeiten (https://www.hist-seil.de/lederarbeiten/flask/)

Eine Dame in bürgerlichem Kostüm
Der Postillon mit seinem Horn

Kinderspielzeug aus alten Zeiten
  
"Les Boutonnières" zeigen, wie man Knöpfe herstellt.


Mittwoch, 17. August 2022

Barockes Leben - Frauenleben in Hamburg

 

Am Wochenende (20. und 21.8. 2022) geht es auf der Schlossinsel in Barmstedt (das liegt in der Nähe von Hamburg) hoch her, denn das kleine Regionalmuseum dort erwartet eine bunte Schar von Gästen aus der Barockzeit. Um 11 Uhr werden sie am Sonntag von der Stadt Barmstedt und den Museum der Grafschaft Rantzau offiziell willkommen geheißen. 

Dann haben sie schon ihre Zelte und Stände um das Museum herum aufgebaut. Dort zeigen sie den Besuchern, wie man damals lebte und wie man seine Sachen selber machte, also z.B. Knöpfe und Bänder herstellt, Seile dreht (da können dann auch Kinder mitdrehen) oder Bier braut, aber auch wie ein Vorderlader-Gewehr funktioniert und vieles andere mehr. 

Das historische Gewehr wird übrigens an jedem Tag um 13:00 vorgeführt, da gibt's dann auch einen lauten Knall, wenn eine Papierkugel abgeschossen wird. Um 14 Uhr wird dann Forstdirektor a. D. Hans-Albrecht Hewicker Besucher zum nahegelegenen Schauplatz des grausamen Grafenmordes im Rantzauer Forst vor dreihundert Jahren führen. Die Ausstellung zu diesem Ereignis ist an diesem Wochenende zum letzten Mal geöffnet!

Und auch ich selbst werde aktiv dabei sein. Nein, ich erscheine nicht in barocker Kleidung, um die Frage gleich zu beantworten. Aber ich habe zusammen mit der Vorbereitungsgruppe des Museums eine Lesung mit dem Titel "`Fromm und keusch musst du sein` - Hamburger Frauenleben im 18. Jahrhundert" ausgearbeitet. Wir werden an beiden Tagen um 16:00 im Museum der Grafschaft Rantzau Auszüge aus den Autobiografien der Pastorenfrau Margarethe Elisabeth Milow und der Schauspielerin Karoline Schulze-Kummerfeld vorlesen und von ihrem Leben erzählen.

Ich bin sehr gespannt auf das Wochenende! Und bitte Daumen drücken, dass es nicht zu viel regnet.

Samstag, 13. November 2021

Cemetourism - Friedhöfe mit Geschichten zum Erzählen

 Den 11. und 12. November habe ich hauptsächlich am Computer verbracht. Die Jahreskonferenz der ASCE (Association of significant cemeteries) wurde online über Zoom abgehalten und ich hatte mich mit einem eigenen Vortrag über die Museen auf dem Ohlsdorfer Friedhof angemeldet, der auch in das Programm aufgenommen worden war. Natürlich ist es etwas aufregender einen Vortrag auf Englisch zu halten als auf Deutsch, besonders wenn es viele Muttersprachler im Publikum gibt, deren schnelles Englisch schon eine Herausforderung bildet. 

Doch abgesehen davon, waren es zwei ausgefüllte Tage, in denen ich viel Neues gesehen habe: Für mich wurde besonders die Vielfalt der Europäischen Friedhöfe sichtbar, denn die Beiträge reichten von türkischen Grabmalen und zu den Friedhöfen der europäischen Juden. Außerdem wurde über Veranstaltungen auf Friedhöfen berichtet, unter denen mich die "Museumsnacht" auf dem Bellu Friedhof in Bukarest besonders beeindruckt hat. 

Das Programm der Tagung habe ich schon in meinem Blog Friedhofsfreunde veröffentlicht. Dort werde ich auch den Link auf die Videos von der Tagung setzen. Die Vorträge sind aufgenommen worden und sollen im Netz veröffentlicht werden. Hier Titelbild und Gliederung meines Vortrags: 




Donnerstag, 20. August 2020

Scientia Mortuorum in der Festung Grauerort

Eröffnung des Festivals durch Anja Kretschmer (alle Fotos sind von der Autorin)
Dr. Anja Kretschmer, die mit dem "Friedhofsgeflüster" deutschlandweit über Friedhöfe führt, hat in diesem Jahr zum dritten Mal zu ihrem "Wissensfestival" mit dem Titel "Scientia Mortuorum" eingeladen. Es findet immer an einem anderen, mehr oder weniger verlassenen Ort statt. Dieses Jahr war es in meine Nähe in die Festung Grauerort bei Stade gekommen. Wegen Corona fanden die Programmpunkte unter freien Himmel statt. Bei sommerlich heißen Temperaturen suchten die Menschen den Schatten! Trotz Corona konnten deutlich über hundert Menschen - beim Herumgehen mit Masken, auf den Stühlen ohne - ein vielfältiges Programm erleben, das den Tod in den Mittelpunkt stellte und vielleicht nicht unbedingt für schwache Nerven zu empfehlen ist:

Bei über 30 Grad suchen die Zuhörerinnen den Schatten

Juliane Uhl erzählte sehr lebendig von ihren Erfahrungen im Krematorium sowie von ihrer künstlerischen Arbeit und schloss mit Frage, was sie selbst vom Tod gelernt habe, und der Antwort "Das Leben ist ein Imperativ!". Roman Shamov las drei Kapitel aus seiner noch nicht erschienenen Biographie, darunter einen bewegenden Text von einem Friedhofsbesuch. Der Hamburger Rechtsmediziner Prof. Dr. Püschel stellte seine Arbeit vor und berichtete zum Schluss von einem haarsträubenden Mordfall. Rurik von Hagens ließ die Zuhörer an der Entwicklungsgeschichte der Plastination teilhaben, die sein Vater Prof. Gunther von Hagens in den 1970er Jahrent entwickelt hat und die heute in Guben zuhause ist. Und sptäer am Abend berichtete von der Thanatologe Joerg Vieweg als "Zauberer der Entstellten" von den Möglichkeiten der Wiederherstellung toter Körper. 

Prof. Püschel stellte auch seine Bücher vor.
Daneben fanden Führungen durch die Festung statt, ein Korso der historischen Leichenwagen setzte sich in Bewegung, Kurzfilme zum Thema flimmerten über die große Tageslicht-Leinwand, auf der jedes Bild gestochen scharf zu erkennen war. Eine Fotoausstellung war zu sehen, DER TOD zeigte sich zwischendurch in den düsteren Gemäuern der Festung mit Kutte und Sense und war abends, als ich das Festival schon verlassen hatte, auch mit seinem Programm zu hören und Roman Shamov wanderte singend durch die Gewölbe.

Rundum eine - kann man das bei diesem Thema sagen? - sehr bunte und auch informative Veranstaltung, allerdings hat der TOD recht, wenn er auf seiner Seite schreibt, dass dort "den ganzen Tag über Leute vom Fach (Bestatter, Kriminalbiologen, Friedhofsführer) Vorträge halten und sich die schwarze Szene trifft". 

Fotoausstellung im Gewölbe von Marcus Rietzsch, Berlin "Ein letzter Augenblick"

Einige der historischen Leichenwagen

 

Mittwoch, 22. Juli 2020

Es ist da! - Bestattungslexikon Bd. 4 ist erschienen.


So liegt er jetzt auf meinem Tisch, der neue und letzte Band des Bestattungslexikons! Er hat 303 Seiten, schw-w. Abbildungen und kostet 49,00 Euro. Zu bestellen ist er beim Sepulkralmuseum oder beim Fachhochschulverlag, sowie natürlich über alle Buchhandlungen zu erwerben.

Sonntag, 31. Mai 2020

Bestattungslexikon Band 4 ist zum Druck freigegeben

Wauw! Wir sind in der Zielgeraden!

Cover Band 4 Bestattungslexikon mit Totentanzbild
Endgültiges Cover des 4. Bandes mit Totentanzbild

Das hatte ich Ende Mai geschrieben und dann kam es doch noch anders. Der Verlag monierte das Coverbild und es musste etwas Neues gesucht werden. Jetzt ist ein Bild gefunden, das - so sehe ich das jedenfalls - ausgezeichnet zum Lexikon passt, zeigt es doch das älteste bekannte Bild einer Druckerei und Buchhandlung, in denen der Tod wütet.

Der Holzschnitt stammt aus dem französischen Totentanz "La Grant danse macabre des hommes et des femmes" (f. 7r (b1r), gedruckt von Matthias Huss in Lyon, 1500, Princeton University Library, Digitalisat: http://arks.princeton.edu/ark:/88435/ms35td33q gemeinfrei). Ich finde das Bild ungemein richtig für ein Lexikon, das sich mit der Bestattungskultur in den Medien befasst; zeigt es doch wie der Tod mit der - im ausgehenden Mittelalter ganz modernen - Erfindung des Mediums "gedrucktes Buch" umgeht.

Heute (16.06.2020) ist das Lexikon mit dem neuen Titelbild schließlich zum Druck freigegben worden und wird in vier bis fünf Wochen fertig sein.

Nach drei Jahren Arbeit - ich habe mehrfach in diesem Blog berichtet (11. April 2018, 11. Mai 2019, 6. September 2019, 27. Dezember 2019, 8. April 2020) - ist der vierte und letzte Band des Bestattungslexikons also fast fertig. Insgesamt haben zwölf Autorinnen und Autoren darin knapp über 200 Stichworte bearbeitet.Ich freue mich an diesem Werk sowohl als Autorin wie als Lektorin mitgearbeitet zu h


aben. Und jetzt warte ich darauf unser Werk endlich gedruckt und gebunden in den Händen zu halten.

Montag, 25. Mai 2020

Knusper-Apfelkuchen

Das Internet ist eine Fundgrube! Und es ist toll, dass inzwischen auch Menschen in höherem Lebensalter dort aus ihrer Berufserfahrung berichten. Das kann nämlich sehr lecker sein, wie ich an Peters Backblog ausgetestet habe. Hier der Erfolg seines Rezeptes "Knusperapfelkuchen":

Knusper-Apfelkuchen nach Rezept von Peters Backblock